Leuchtende Nachtwolken 1996 |
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Leuchtende Nachtwolken in der D/A/CH-Region 1996
Das vom AKM betriebene Beobachtungsprogramm war auch im Jahr 1996 sehr erfolgreich; gemäß einer Aufstellung von Jürgen Rendtel nahmen 27 Personen teil, von denen 24 mindestens einmal erfolgreich waren. Insgesamt sind 52 Meldungen von Leuchtenden Nachtwolken bekannt geworden, was einem Schnitt von 2.4 Beobachtungen pro NLC-Nacht entspricht. Die meisten Sichtungen kamen wiederum von Jürgen Rendtel aus Potsdam, der in 6 Nächten Leuchtende Nachtwolken notierte. Doch anders als in den Vorjahren war es nicht mehr fast allein seinem Einsatz, sondern erstmals dem gesamten Netzwerk zu verdanken, dass in immerhin 22 Nächten NLCs aus Deutschland gemeldet wurden (Übersichtstabelle der Saison 1996). In den meisten Fällen handelte es sich um lichtschwache Displays (Helligkeit 1 oder 2); in 3 Nächten wurde immerhin eine Helligkeit von 3 erreicht. Einsamer Höhepunkt dieser recht durchschnittlichen Saison war der Abend des 19.07.1996, als sehr helle NLCs (Helligkeit 5) von zahlreichen Orten nördlich des 51. Breitengrades gemeldet wurden (Ausführlicher Rückblick). Die geringere Anzahl von NLC-Nächten 1996 gegenüber 1995 könnte nach einem Hinweis von Rendtel (1996c) mit den insgesamt weniger beobachterfreundlichen Witterungsbedingungen zusammenhängen. Fast unbemerkt begann im Jahr 1996 eine völlig neue Ära der Beobachtung Leuchtender Nachtwolken. Im noch jungen und wenig verbreiteten Internet ging Tom McEwan mit einer kleinen Webseite zum Thema online (Version vom 10.09.1996). Diese bot bereits die Möglichkeit, Beobachtungen über ein Online-Formular zu melden. Diese wurden dann in eine Saison-Übersicht eingepflegt. NLC-Webseiten wurden zudem an der University of Colorado und von der Manchester Astronomical Society online gestellt. ![]() Abb. 1: NLC-Beobachtungen in Mitteleuropa 1996
Leuchtende Nachtwolken am Abend des 19.07.1996"Gegen 20.20 Uhr wurden in Richtung Norden (320 bis 30 Grad) mühelos erkennbare NCL als Flächen, Bänder und Wellen gesichtet. Sie wurden gegen 21.00 Uhr hell und sehr auffällig, so dass Fotografieren sehr gut möglich gewesen wäre. Kurzzeitig (21.05 Uhr bis 21.35 Uhr) wurde die Helligkeit extrem, so dass sogar Schattenbildung beobachtet werden konnte. In dieser Phase wurden mit einer Videokamera auch Aufnahmen gemacht ...
Wie bereits oben erwähnt stellte der Abend des 19.07.1996 den Höhepunkt der NLC-Saison 1996 dar. Mit insgesamt 16 Beobachtungen (Abb. 2) war dies im deutschsprachigen Raum zu jenem Zeitpunkt wohl die am besten dokumentierte NLC-Nacht seit der Entdeckung der Leuchtenden Nachtwolken im Jahr 1885. Zu diesem Erfolg trugen ganz maßgeblich die guten Wetterbedingungen bei (Abb. 3). Hinzu kam, dass es sich arbeitnehmerfreundlich um die Nacht von Freitag auf Samstag handelte. ![]() Abb. 2: NLC-Beobachtungen in Mitteleuropa am Abend des 19.07.1996
![]() Abb. 3: Satellitenbild (Infrarot, Ausschnitt) NOAA 14 vom 20.07.1996, 03:20 MESZ. Image courtesy to Dundee Satellite Receiving Station, Dundee University, Scotland.
![]() Abb. 4: Positionsrekonstruktion der am Abend des 19.07.1996 in Mitteleuropa beobachteten NLCs.
Der eingezeichnete Beobachtungsort ist Düsseldorf. Literatur
Bardenhagen, Heino & Behler, Jürgen (1996): Leuchtende Nachtwolken - gleichzeitig fotografiert. Sterne und Weltraum 10/1996, 748. |
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