Leuchtende Nachtwolken 1999 |
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Leuchtende Nachtwolken in der D/A/CH-Region 1999
Was sich bereits in der zweiten Saisonhälfte 1998 abgezeichnet hatte, ließ sich 1999 nicht mehr leugnen: Im Vergleich zur Mitte der 1990er-Jahre hatte die NLC-Aktivität über Mitteleuropa drastisch abgenommen. Dies wurde auf die stark gesteigerte Sonnenaktivität nahe des Maximums des 23. Fleckenzyklus zurückgeführt (Rendtel 1999b). Dass die "NLC-Flaute" allerdings noch weitere 4 Jahre (bis einschließlich 2003) anhalten würde, ahnte in 1999 wohl kaum jemand. Dies betraf nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Helligkeit der Displays. Mit der Abnahme der NLC-Aktivität ging im Vergleich zum Spitzenjahr 1997 ein weiterer Rückgang der Beobachterzahl einher. Gemäß Aufstellungen von Jürgen Rendtel (1999b,c,d) nahmen lediglich 14 Personen teil, von denen laut den Daten bei Tom McEwan 11 mindestens einmal erfolgreich waren. Insgesamt sind nur 30 Meldungen von Leuchtenden Nachtwolken bekannt geworden, was einem Schnitt von genau 2 Beobachtungen pro NLC-Nacht entspricht. Allerdings geben diese Werte sehr wahrscheinlich nicht die tatsächlichen Beobachtungsraten wieder. Wie bereits im Vorjahr wurde seitens des AKM keine Jahresauswertung veröffentlicht und bei den Monatsauswertungen (Rendtel 1998b,c,d) wurde lediglich vermerkt, ob in einer Nacht irgendwo NLCs gesichtet wurden, ohne dass Zahl und Orte der Beobachtungen vermerkt wurden. Offensichtlich wurden auch nicht alle Einzelbeobachtungen an Tom McEwan gemeldet. ![]() Abb. 1: NLC-Beobachtungen in Mitteleuropa 1999
Leuchtende Nachtwolken am Abend des 22.06.1999
Die NLCs, welche in den Abendstunden des 22.06.1999 auftraten, sind vergleichsweise gut dokumentiert und waren in Schlägl/Österreich bis knapp unter dem 49. Breitengrad sichtbar (Foto von Karl Kaiser). Obwohl mit der Ausnahme eben dieser südlichen Beobachtung (Az. 326˚ - 360˚) keine Azimutdaten vorliegen, lässt sich mittels der Höhenangaben in der Aufstellung von Tom McEwan unter der nicht unberechtigten Annahme, dass das Display auch an den anderen Standorten den Azimut 360˚ (Nord) überdeckte, zumindest die Lage dessen südlicher Begrenzung in etwa rekonstruieren (Abb. 2). ![]() Abb. 2: Rekonstruktion der südlichen Begrenzung der am Abend des 22.06.1999 in Mitteleuropa beobachteten NLCs. Der eingezeichnete Beobachtungsort ist Schlägl.
Literatur
Gavine, David (2006): Noctilucent Cloud over Britain and Western Europe, 1998-2000. J. Br. Astron. Assoc. 116 (3), 133-134. |
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