Leuchtende Nachtwolken 2001 |
Jahresrückblick 2000 NLC-Chronik Jahresrückblick 2002 |
Leuchtende Nachtwolken in der D/A/CH-Region 2001Mit 15 NLC-Nächten (Übersichtstabelle) war 2001 im langjährigen Vergleich trotz recht durchschnittlicher Länge (58 Tage) eine der schwachen Saisons, was vielleicht mit der seit 1999 sehr hohen Sonnenaktivität zusammenhängen mag. Die Leuchtenden Nachtwolken waren fast ausschließlich nördlich des 50. Breitengrades sichtbar und nur von geringer bis mittlerer Helligkeit. In einer Saison ohne allzu nennenswerte Highlights brachte der Abend des 24.06.2001 die wohl bemerkenswertesten NLCs (Hervorragend dokumentiert von Wolfgang Hamburg). Auch die Displays vom 19./20.06. und vom 04./05.07.2001 fanden einige Beachtung. Global gesehen war die Saison nach eher magerem Beginn ab der 3. Junidekade allerdings besser, als es die mitteleuropäischen Beobachtungen vermuten lassen; sie begann bereits am 20./21.05.2001 und endete erst in der Nacht 19./20.08.2001. Im Internet fanden die NLC-Interessierten wie bereits im Vorjahr im Forum der Wetterzentrale einen Treffpunkt. Inzwischen hatte sich allerdings auch das Forum des AKM e.V. als weitere Anlaufstelle für alle Arten atmosphärischer Erscheinungen durchaus etabliert. Zudem gingen Benjamin Kühne und Olaf Squarra mit privaten Infoseiten zum Thema online. Trotz der zunehmenden Bedeutung des Internets ist die Saison 2001 im gesamten Zeitraum von 1991 bis heute diejenige, welche online am schlechtesten dokumentiert ist. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass die Postings im AKM-Forum aus dem Sommer 2001 verloren gegangen sind und somit auch für Auswertungen nicht mehr zur Verfügung stehen. 7 der 15 NLC-Nächte sind jedenfalls ausschließlich durch die in der Vereinszeitschrift Meteoros publizierten Übersichten (Rendtel 2001b,c) belegt. Digitale Fotografie war 2001 noch eher die Ausnahme, chemisches Filmmaterial ohne die Möglichkeit der unmittelbaren Bildkontrolle die Regel. Entsprechend schwierig war es, genügend Material für eine Animation, welche die Dynamik von NLCs gut verdeutlicht, aufzunehmen. Einer der ersten - wenn nicht sogar der erste - in Mitteleuropa, dem dies (allerdings bereits mit einer der ersten Digitalkameras) gelang, war Wolfgang Hamburg in Bernitt. Erfolgreichster NLC-Jäger war in der Saison 2001 wieder einmal Jürgen Rendtel mit 5 Sichtungen. Insgesamt lieferten 25 Beobachter 37 Nachweise in 15 Nächten, was einer Quote von 2.5 Beobachtungen pro NLC-Nacht entspricht, also etwas weniger als im Vorjahr. Allerdings geben diese Werte sehr wahrscheinlich nicht die tatsächlichen Beobachtungsraten wieder, da wie bereits erwähnt die Saison insgesamt nicht zufriedenstellend dokumentiert ist. ![]() Abb. 1: NLC-Beobachtungen in Mitteleuropa 2001
Leuchtende Nachtwolken am Abend des 19.06.2001
Die NLCs, welche in den Abendstunden des 19.06.1999 auftraten und vereinzelt bis in den Morgensektor nachgewiesen werden konnten, waren zwar recht lichtschwach (max. Helligkeit 2), aber gleichwohl die am meisten beobachteten der Saison. Da zudem 3 Beobachter aus Frankfurt, Mainz und Köln Angaben nicht nur zur Horizonthöhe, sondern auch zur azimutalen Ausdehnung des Displays mitteilten, lässt sich die Lage dessen südlicher Begrenzung in etwa rekonstruieren (Abb. 2). Demnach erstreckte sich das NLC-Feld von der Nordsee bis zum Westen Deutschlands. Da die Beobachtungen in Frankfurt und Mainz (nördliche Quadrate in Abb. 2) 40 Minuten später als in Köln (südliche Quadrate in Abb. 2) begannen, standen von dort aus gesehen die südlichen Teile des Displays bereits im Erdschatten. ![]() Abb. 2: Rekonstruktion der südlichen Begrenzung der am Abend des 19.06.2001 in Mitteleuropa beobachteten NLCs. Der eingezeichnete Beobachtungsort ist Köln.
Literatur
Gavine, David (2009): Noctilucent Cloud over Britain and Western Europe, 2001-2005. J. Br. Astron. Assoc. 119 (2), 82-84. |
Jahresrückblick 2000 NLC-Chronik Jahresrückblick 2002 |