Gemeinsames Auftreten von NLCs und Polarlichtern
In der Nacht vom 14. auf den 15.07.2013 wurde in Kiel nur eine Stunde nach einem Display Leuchtender Nachtwolken auch Polarlicht beobachtet. Nach diesem "Near Miss" stellte sich die Frage, wie oft die beiden Phänomene gemeinsam auftreten (können). Sowohl das Polarlichtoval als auch die Polaren Mesophärischen Wolken (während der Sommermonate) sind permanente Erscheinungen, treten also im Norden Skandinaviens und in Island per se gemeinsam auf. Allerdings ist die Beobachtung dort nicht möglich, da es in diesen Regionen während der gesamten NLC-Saison nicht dunkel genug wird, um Polarlichter zu sehen. Selbst im relativ südlich gelegenen Island werden die ersten Aurorae kaum vor dem 15. August gesichtet. Dann ist die NLC-Saison von einzelnen Ausnahmen abgesehen aber bereits zu Ende. Im südlichen Skandinavien wird es bereits früher im Sommer wieder dunkel, aber dort ist die Polarlicht-Frequenz viel geringer als im hohen Norden. Bessere Chancen hat man im näher zum Polarlichtoval gelegenen nördlichen Schottland, wo am 04./05.08.2013 ein spektakulärer Zeitraffer aufgenommen wurde, der weiter unten eingebettet ist. Noch wesentlich günstiger ist die Situation in Kanada, wo das Polarlichtoval weit nach Süden reicht (s. nachstehende Grafik). Von dort kommen jeden Sommer Fotos, auf denen Polarlichter und NLCs gemeinsam zu sehen sind.
Lage der Zonen, in denen NLCs (gestreift) und Polarlichter (gepunktet) jeweils optimal beobachtet werden können. Quelle: Gadsden, Michael (1986): Noctilucent Clouds. Q. Jl R. astr. Soc. 27, 351-366.
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