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LEUCHTENDE NACHTWOLKEN

Die Eruption des Krakatau am 27.08.1883 zählt zu den gewaltigsten Vulkanausbrüchen der letzten 1000 Jahren. Binnen kurzer Zeit wurden etwa 18 Kubikkilometer Asche ausgeworfen. Die Eruptionssäule erreichte eine Höhe von 80 km, wodurch es zu einem massiven Aerosoleintrag in die Hochatmosphäre der Erde kam. Die weltweit sichtbare Folge waren außergewöhnlich farbenprächtige Dämmerungserscheinungen ("Volcanic Sunsets"), die über mehrere Jahre anhielten. Im Sommer 1885 wurden in Europa zudem seltsame weißblau bis silbern schimmernde Wolken beobachtet, welche erst lange nach Sonnenuntergang am dunkel werdenden Himmel auftauchten. Derartige Erscheinungen waren bislang niemandem aufgefallen, weshalb zunächst kaum Zweifel an einem Zusammenhang mit dem Krakatau-Ausbruch bestanden. Doch überraschenderweise kehrte das inzwischen als "Leuchtende Nachtwolken" (abgekürzt NLC, vom engl. Noctilucent Clouds) bezeichnete Phänomen nun Sommer für Sommer wieder, wenn auch nicht immer mit gleicher Häufigkeit ... weiter

Generell sind Leuchtende Nachtwolken nur dann sichtbar, wenn die Sonne sich mindestens 6 und höchstens 16 Grad unter dem Horizont befindet. Die entsprechenden Zeiten kann man für seinen Beobachtungsort z.B. mit einem Planetariumsprogramm ermitteln. Im Norden Deutschlands können NLC von Anfang Juni bis Mitte Juli während der gesamten Nacht beobachtet werden, weil die Sonne nie tiefer als 16 Grad unter den Horizont sinkt. Der gesamte Zeitraum, in dem NLC auftreten, erstreckt sich von der letzten Maidekade bis in die zweite Augustdekade, jedoch sind Sichtungen im Mai und im August in Mitteleuropa selten. In der Regel beginnt die Saison bei uns im Laufe der ersten Juni-Dekade und klingt Ende Juli aus. Die meisten NLC-Nächte fallen in den Zeitraum Mitte Juni bis Mitte Juli, wobei im langjährigen Mittel der Höhepunkt in der letzten Junidekade erreicht wird ... weiter

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