Leuchtende Nachtwolken |
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Hinweise zur Beobachtung Leuchtender NachtwolkenGenerell sind Leuchtende Nachtwolken dann sichtbar, wenn die Sonne sich mindestens 6 und höchstens 16 Grad unter dem Horizont befindet. In Ausnahmefällen können NLCs auch bei geringerer Sonnendepression (ab etwa 3.5°) beobachtet werden (Diskussion dazu) . Ebenso sind sie in sehr seltenen Fällen (vollkommen klare Luft am Horizont) bis zu einer Sonnendepression von 18° am Nordhorizont sichtbar. Die entsprechenden Uhrzeiten kann man für seinen Beobachtungsort z.B. mit einem Planetariumsprogramm ermitteln.
Die meisten Leuchtenden Nachtwolken reichen kaum 20 Grad über den Horizont und sind im Sektor zwischen NW und NE sichtbar. Ganz charakteristisch ist, dass der helle Stern Kapella im oberen Bereich oder knapp über einem NLC-Feld zu sehen ist. Für eine erfolgreiche Beobachtung benötigen Sie also einen möglichst freien Horizontblick in die genannten Himmelsrichtungen. Man suche sich möglichst einen Standort ohne künstliche Lichtquellen in unmittelbarer Nähe, zumindest wenn man fotografieren möchte. Idealerweise beginnt man die Beobachtung, wenn die Sonne 6 Grad unter dem Horizont steht (Ende der bürgerlichen Dämmerung) und verfolgt dann die Entwicklung eines etwaigen NLC-Displays. Am Morgen beginnt man die Beobachtung, wenn die Sonne noch 16 Grad unter dem Horizont steht und beendet sie, wenn die Leuchtenden Nachtwolken in der Morgendämmerung verblasst sind. Hat man wenig Zeit oder möchte nur feststellen, ob am jeweiligen Abend bzw. Morgen überhaupt NLC auftreten, so sollte man seine Beobachtung gegen Ende (bzw. am Morgen gegen Anfang) der nautischen Dämmerung machen, wenn die Sonne 10 - 12 Grad unter dem Horizont steht.
Leuchtende Nachtwolken kann man problemlos mit dem bloßen Auge beobachten. Ein Fernglas ist jedoch nützlich, um feinere Strukturen zu erkennen oder aber auch um schwache, horizontnahe NLCs sicher nachzuweisen. Letzteres gilt insbesondere, wenn zusätzlich noch niedrige, troposphärische Wolken unterwegs sind. Zur Fotografie von Leuchtenden Nachtwolken ist im Prinzip jede Kamera geeignet, welche manuelle Einstellungen von Belichtungszeit, Blende sowie ISO-Zahl ermöglicht und über ein Weitwinkelobjektiv bzw. ein Zoom-Objektiv mit Weitwinkel verfügt. Da digitale Kompaktkameras bei höheren ISO-Zahlen ein starkes Rauschen produzieren, sollte bevorzugt mit ISO 400 oder weniger fotografiert werden. Selbst bei voll geöffneter Blende muss man dann mit Belichtungszeiten im Bereich von 1/2 Sekunde bis zu - je nach Dämmerungsgrad - 30 Sekunden arbeiten. Daher ist ein Stativ oder zumindest eine geeignete Ablage (Fensterbank, Mauerkrone) für die Kamera unbedingt erforderlich. DATEN, DIE BEI DER BEOBACHTUNG VON NLC ERFASST WERDEN SOLLTEN
Nach AKM e.V., ergänzt.
Uhrzeit
Zeitraum, in dem NLCs beobachtet wurden
Richtung
Azimut der Gesamt-Erscheinung (Nord: 0°, Ost: 90°, Süd: 180°, West: 270°)
Höhe
Höhe (in Grad) des obersten Teils der NLC über dem Horizont
Helligkeit
1: sehr schwach, NLC kaum sichtbar (Beispiel)
2: NLC eindeutig erkennbar, aber geringe Helligkeit (Beispiel) 3: NLC eindeutig sichtbar, klar gegen den Dämmerungshimmel abhebend (Beispiel) 4: NLC sehr hell, erregen die Aufmerksamkeit von Zufallsbeobachtern (Beispiel) 5: extrem hell, beleuchtet Gegenstände merklich (Beispiel) 5*: erhellt die gesamte Landschaft, ausgeprägte Dämmerungsanomalie, im Erdschatten sichtbar (Beispiel) f: NLC visuell nicht sichtbar, aber fotografisch erfasst k: keine Helligkeitsangabe möglich (z.B. auf Grund von Dunst) w: NLC an automatischer Webcam beobachtet oder bei Auswertung automatischer Reihenaufnahme gefunden; Einstufung nach der visuellen Skala daher nicht möglich Formen
Die Einteilung in Formen stammt aus einer Zeit, in der NLCs mangels fotografischer Möglichkeiten zumeist nur beschreibend dokumentiert wurden. Heute ist seine saubere fotografische Erfassung auf jeden Fall vorzuziehen. Falls gewünscht kann die Angabe der Formen dann später an Hand des digitalen Bildmaterials erfolgen (Beispiel).
Typ I: Schleier - strukturloser "Vorhang", manchmal Hintergrund für komplexere Typen
Typ II: Streifen - Bänder/Streifen, die parallel oder nur wenig gegeneinander geneigt sind IIa: Bänder mit diffusen verwaschenen Kanten IIb: Bänder mit scharfen Kanten Typ III: Wellen - fischgrätenartige Muster wie etwa Sandrippen im flachen Wasser IIIa: kurze, gerade, schmale "Striche" IIIb: Wellenstrukturen mit mehreren Wellen Typ IV: Wirbel - Bögen oder verschlungene Strukturen IVa: Wirbel mit kleinem Radius (0,1°...0,5°) IVb: einfache Bögen mit Radius 3°...5° IVc: großskalige Wirbel Typ O: Formen, die sich nicht in Typen I bis IV einordnen lassen Typ P: Wellen, die ein Band kreuzen Typ S: NLC mit hellen "Knoten" Typ V: netzartige Struktur ZUSAMMENFASSUNG
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